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Das Dreamteam



“Und? Was hat Euch am meisten Spaß gemacht die letzten Wochen?” Die Jugendlichen, die im Sommer bei uns gearbeitet haben, müssen wieder zur Schule gehen und können uns daher nicht mehr unterstützen. Also habe ich einfach mal nachgefragt, was ihnen während der Zeit bei uns am besten gefallen hat. “Das Burger und Pfannkuchen essen am Freitagmittag mit Mirea und Linda im Land van Fluwel!” Uff, damit habe ich nicht gerechnet! Immerhin habe ich ihnen allerlei spaßige Narzissen-Aufgaben gegeben ... und dann kommen sie mit dieser Antwort! Aber unrecht haben sie nicht. Denn jeden Freitag um 12 Uhr hab ich mich mit meinem 'Dream Team' durch die Hintertür aus unserer Halle geschlichen, um bei unserem Land van Fluwel ein schnelles, köstliches Mittagessen einzunehmen.


Das ist möglich, weil ich den ganzen Sommer über mit einem kleinen Team im hinteren Teil der Halle daran arbeite, alle speziellen Narzissenbestellungen aus unserem “Süßwarenladen” abzuarbeiten und die Pakete für Qdaffs und etwa 10 weitere englische Narzissenfachhändler zu packen. Im vorderen Teil der Scheune arbeiten gut 25 Leute mit aller Kraft an den Bestellungen aus der USA und vom Fluwel-Webshop. Drei Maschinen laufen auf Hochtouren, um die Tüten zu füllen. Der ganze Bereich ist schwarz und gelb mit Kisten voller Tüten und Säcken mit Blumenzwiebeln. Es ist eine schöne Stimmung vor Ort und irgendwie auch gemütlich, alle arbeiten zusammen, um jeden Tag einen weiteren Container mit Blumenzwiebeln zu erledigen. (1 Container besteht aus 21 Paletten mit 45 Kisten, also knapp 1.000 Kisten). Im hinteren Teil unseres Schuppens sieht das anders aus: Hier wirkt alles etwas kleiner. Variante für Variante verarbeiten wir die mehr als 1.000 Narzissensorten, von denen bei einigen gerade mal 10 Zwiebeln auf die Reise gehen. Für den Süßwarenladen und Qdaffs müssen noch ein paar Sorten in Tüten abgezählt werden, dann ist dieser Teil erledigt und wir können mit der Bearbeitung der Bestellungen beginnen. Das wird auch wieder richtig Spaß machen. Nur leider musste das Dreamteam wieder in die Schule und nur ich blieb zurück... also muss ich die letzten Aufgaben wohl alleine erledigen. Aber ich werde es schon schaffen, denn ich liebe diese Arbeit. Ich nenne sie übrigens das Dreamteam, weil sie sehr gerne tagträumen, vor allem am Morgen. Und wenn man sie stört, können sie auch mal etwas stachlig wirken wie eine Gurkenpflanze, aber eigentlich sind sie ganz weich. Die Arbeit mit ihnen funktioniert wirklich gut.


Delosperma Echinatum (Gurkenpflanze)

Aber genug von der Arbeit in der Halle. Gehen wir nach draußen. Jetzt, wo der zeitliche Druck etwas weniger wird, kann ich mich ein bisschen mehr an den Dahlien erfreuen. Zu Hause sieht das Dahlienbeet an der Sonnenwiese wunderschön aus. Gepflegt von demselben Dreamteam, das ich ein paar Mal rausgeschmissen habe, als das Arbeitstempo im Schuppen auf ein Allzeittief zu fallen drohte. “Los, und jetzt Unkraut jäten bei den Dahlien!” Manchmal habe ich das übrigens auch zu mir selbst gesagt, still und leise versteht sich oder mit einer Ausrede, um mich durch die Hintertür rauszuschleichen, um die Schönheit der Dahlien zu genießen. Es freut mich auch immer sehr, wenn auch unsere Passanten sich an den vielen Blüten erfreuen. So traf ich zum Beispiel eine farbenfroh gekleidete Dame aus Harderwijk, die über die schönen Dahlien in ihrem Garten schwärmte, die sie bei uns bestellt hatte. Ihr Handy in der Hand, blätterte sie durch ihre ordentlich angelegten Alben und zeigte mir Dutzende von Fotos von ihren Dahlien, die sie von uns bekommen hatte. Am Ende wurde sogar die Live-Cam eingeschaltet, wo sie zu ihrem Entsetzen mitansehen musste, wie die fiese rote Katze des Nachbarn in ihren Garten kackte. “Ja, das Biest kommt immer in meinen Garten, denn in den anderen Grundstücken findet man mehr Steine und Gehwegplatten als Pflanzen. Das mögen Katzen nicht. Bei mir ist alles Grün!” Ich fand es übrigens eine schöne Sache, dass sie auch während eines Kurztrips an die Küste über die Live-Cam ihren Garten und die Dahlien genießen kann.


Übrigens, wenn Sie in den nächsten Tagen in der Nähe von Burgervlotbrug sind, sollten Sie unbedingt im Belkmerweg 27 vorbeischauen. Die mehr als hundert Dahliensorten aus dem Fluwel-Webshop sind dort fein säuberlich aufgereiht. Wir würden uns freuen, wenn Sie vorbeikommen und einen Blick darauf werfen.


Schön ist auch das Begonienfeld der Firma Kolken am gleichen Belkmerweg in Sint Maartenvlotbrug. Es ist immer schön, ein Foto von einem so farbenfrohen Begonienfeld zu machen. Auf dem Zeeweg in Richtung Sint Maartenszee finden Sie ein weiteres solches Feld.


Eine weitere lustige Sache ist, dass wir manchmal, wenn wir abends gegen 20.30 Uhr nach Hause fahren, mit dem Auto die riesige Gänsekolonie hinter der Halle aufmischen. Hunderte von ihnen sitzen dort den ganzen Tag und schnattern auf dem Land. Es ist ein Vergnügen, sie vor dem Schlafengehen noch eine Runde fliegen zu sehen. Wütend kläffend flattern sie in die Luft, um kurz darauf auf dem Land von Jan und Siem Hopman zu landen, wo sie in aller Ruhe ihr Unwesen treiben. So können auch die Hopmann-Männer diese geflügelte Natur eine Zeit lang genießen.


Tulipa sylvestris

Was soll ich Ihnen noch sagen? Vielleicht noch der Hinweis, dass es auch dieses Jahr wieder ratsam ist, nicht allzu lange mit der Bestellung von Tulpen für Ihren Garten zu warten. Der Bestand ist wegen der geringeren Ernte in diesem Jahr ohnehin etwas kleiner, so dass sie etwas früher ausverkauft sein werden. Etwa zehn von ihnen sind bereits vergriffen. Die anderen Blumenzwiebeln wie Narzissen und dergleichen sind noch gut auf Lager, aber wenn Sie ein echter Tulpenliebhaber sind, sollten Sie nicht zu lange warten.

Mit freundlichen Grüßen
Carlos van der veek