Die Fritten sind dick
Nein, nicht die leckeren Fritten, die man bei uns im Land van Fluwel mit einem Burger oder anderen Leckereien bekommt, ich meine die Fritillaria von Dirk Hoogland aus Dirkshoorn. Dirk ist ein echter "Achterdijker", wie wir hier etwas spaßhaft gerne sagen, denn Dirkshoorn liegt hinter dem westfriesischen Omringdijk. Eines Winters stand er mit seinem Vater in meinem Gewächshaus und wollte sich Amaryllis ansehen, weil er sie auch kultiviert. Ich wurde hellhörig: Amaryllis in Dirkshoorn? Es ging um Amaryllen, die im Freien angebaut werden - damit haben mehrere Blumenzwiebelzüchter in unserer Gegend begonnen. Darüber werde ich in einem späteren Newsletter sprechen, jetzt geht's aber erst einmal über seine Fritten by Dirk.Neben der Amaryllis beschäftigt sich Dirk auch mit der Kaiserkrone, botanisch Fritillaria imperialis. Im Laufe der Jahre hat er ein prächtiges Sortiment an Kaiserkronen aufgebaut und dafür versuchte er mich zu begeistern. "Ich komme dich mal besuchen, Dirk", versprach ich und löste das Versprechen letzten Montag ein. Alles ist Handarbeit bei dieser zarten, so schönen Zwiebelblume. Roden, sortieren, zählen - alles geschieht von Hand.Eine nach der anderen werden die Bollen gemessen. Die mit der richtigen Größe kommen aufs Band und werden sanft in eine Kiste bewegt. Das anzusehen hat was beruhigendes an sich. Die Zwiebeln werden wirklich mit größter Sorgfalt behandelt und haben eine super Qualität. Vielleicht hat Dirk tatsächlich Erfolg und verkauft einige seiner Fritillaria an uns.Ich war diese Woche auch in Het Westland. Dort gibt es eine schöne Pfingstrosenshow, organisiert von dem Züchter, der an uns die Pfingstrosen liefern wird. Das war auch wieder ein Fest für die Augen. So tolle Blüten, so ein tolles Event. Es wurde veranstaltet von den Flower Trials. Die Betriebe öffnen ihre Türen, um zu zeigen, was sie haben. Die Pfingstrosen standen in der Halle von Hendriks Young Plants. Ein Betrieb, der sich auch mit Fuchsien, Pelargonien und Kapkörbchen (Osteospermum) befasst.Pfingstrosen im Kühlhaus, bereit für den Transport zur Ausstellung
Mehrere Betriebe waren vertreten. Dementsprechend war auch echt viel zu sehen. Unter anderem war dort ein Betrieb, der mit Stecklingen und Pflanzmaterial von allerhand Sukkulenten handelt. Fantastisch anzusehen!Wenn ich solche Ausstellungen besuche, muss ich mich immer zurückhalten, um mich nicht zu sehr in all die schönen Pflanzen zu verlieben. Das ist eine beunruhigende Eigenschaft von mir: Ich mag zu viele Pflanzen und will sie dann unbedingt haben. Natürlich geht das nicht, man kann nicht alles haben, aber ich glaube, jeder hat diesen Tick bei irgendwas. Manche Leute haben ihn bei Kleidung: Wenn sie etwas Neues sehen, wollen sie es unbedingt, egal wie prall gefüllt der Kleiderschrank schon ist. Andere haben es in Bezug auf Reisen: sieht man irgendwo einen schönen Ort, will man sofort hin. Hach ja, all diese Interessen und Hobbys, die unfassbar viel Spaß machen, die aber, wenn man nicht aufpasst, auch völlig aus dem Ruder laufen können. Es könnte genauso gut in Bezug auf das Kochen oder Backen sein, oder auf Hühner oder, was noch teurer ist, auf Pferde. Ich habe dieses Problem mit Pflanzen, aber zum Glück kann ich mich noch halbwegs zurückhalten.Ich bin und bleibe am meisten in die Narzisse verliebt, obwohl ich gestehen muss, dass mich die Pfingstrose im letzten Frühjahr auch sehr verzaubert hat. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, wie das sein kann... (ich denke über die seltsamsten Dinge nach) ... und ich denke, es liegt daran, dass die Pfingstrose viel mit der Narzisse gemeinsam hat. Beide sind sehr zuverlässige Pflanzen, die nicht allzu viel Pflege brauchen, und Jahr für Jahr wiederkommen. Sie sind sogar richtige Partytiere: solange es genug zu essen und zu trinken gibt, wird man sie nicht los. Sicherlich kennen Sie auch einige dieser Leute, bei denen man das Licht einschalten, die Gläser abräumen und manchmal sogar zum Krümelsauger greifen muss, damit sie endlich begreifen, dass es jetzt Zeit ist, nach Hause zu gehen. Genauso ist es mit der Pfingstrose und der Narzisse: wenn man nicht zur Schaufel greift, sie aufwirbelt und in die grüne Tonne steckt, wird man sie nie los! Und bitte nicht auf den Komposthaufen, denn dort gibt es für sie auch Snacks und Getränke und dann feiern sie einfach weiter.Kees van Velden mit einer Rebecca
Und siehe da, schon fahre ich wieder hinunter ins schöne Westland. Und wenn ich eh schon dort bin, kann ich natürlich nicht wiederstehen, auch gleich bei ein paar Amaryllis-Gärtnern vorbeizuschauen. Mal sehen, wie es den Amaryllis geht... Nun, sie sind in guter Verfassung! Eigentlich geht es ihnen sehr gut, aber die Züchter können oder wollen einfach nicht sagen, ob sie schön dick und rund werden. Sie kennen das Sprichwort: “Wenn der Bauer nicht klagt und der Pfarrer nicht fragt, ist das Ende unserer Tage nahe.” So auch bei den Amarylliszüchtern im Gewächshaus; letztes Jahr war es zu heiß, dieses Jahr zu kalt. Zu kalt? Im Gewächshaus? Ja, es ist nicht nur die Temperatur, es ist vor allem der Lichtmangel bei diesem regnerischen Wetter. Die Amaryllis braucht nicht nur Wärme, sondern auch richtiges Licht, um zu wachsen, sagte Kees mir...Aber es wird alles gut, sie sahen wirklich schön aus und ich glaube nicht, dass wir uns um die Amarylliszwiebeln diesen Herbst Sorgen machen müssen. Aber jetzt zurück zu den Pfingstrosen ... ich muss nur noch ein paar Texte und ein paar Informationen zur Anpflanzung schreiben, dann kann der Stift für eine Weile zurück ins Glas, und das tolle Sortiment online gehen. Wann das sein wird, fragen Sie sich? Morgen oder übermorgen werden wir versuchen, sie in unseren Webshop einzustellen - dann gehts an die Feinjustierung und am nächsten Sonntag, den 23. Juni, können Sie mit dem Bestellen beginnen. Und siehe da, mit einem Mal bin ich ein Mann, der Pfingstrosen verkauft. Bis nächste Woche!
Mit freundlichen Grüßen
Carlos van der Veek