Was geschieht im Poldergebiet?
Es ist wieder viel los in unserer Gegend. Mit einem Mal sind alle Blumenzwiebelgärtner auf ihren Feldern. Der Grund: Das Wetter ist ideal für die Arbeit! Heute Morgen, in aller Frühe, hörten wir schon das Rattern der Strohdeckmaschine vor unserem Haus. Unser Nachbar Duineveld hat die Narzissen ‘Tete a Tete’ gepflanzt und sie anschließend mit einer Strohschicht zugedeckt, während über ihm die aufgehende Sonne den Himmel warm-orange einfärbte. “Das muss ich den Newsletter-Leserinnen und -Lesern zeigen!” dachte ich sofort und machte ein Foto. Und daraus entstand dann die Idee für die heutige Geschichte. Ich habe beschlossen, Sie heute gedanklich zu uns in den Belkmerweg zu holen und Ihnen einen Einblick in unseren Alltag zu geben.
Übrigens läuft die Strohdeckmaschine auf dem Bild deshalb nur nachts, weil es sich um den Prototyp eines elektrischen Traktors mit Windturbine auf dem Dach handelt, der unter strengster Geheimhaltung vom Energieforschungszentrum in Petten entwickelt wurde. Sagen Sie es niemandem, denn es ist streng geheim, aber Psssst: weitere Informationen gibt’s auf der Website www.schlechterscherz.nl
Also, was ist in unserer Straße los? Direkt bei unserem Haus sehe ich üppig blühende Dahlien. Alle Dahlien, die wir im Fluwel-Webshop anbieten, pflanzen wir hier ordentlich in einer Reihe, um zu prüfen, ob sie auch wirklich gut gedeihen und ob die Namen passen. Unglaublich, was für einen langen Atem diese Knollenpflanze hat. Fast November und noch immer blüht sie!
Ein paar hundert Meter weiter, auf dem Feld von Nachbar Weijers, wächst Grünkohl. Lecker! Die Blumenzwiebelgärtner sind gerne bereit, ein Stück Land für ein Jahr an einen Kohlgärtner zu verpachten und so Abwechlsung für den Boden zu schaffen. Wenn nicht Jahr für Jahr Blumenzwiebeln auf dem Land stehen, verringert das die Gefahr von Krankheiten.
Ein paar hundert Meter weiter befährt der Nachbar van der Zalm Pfade. Sie denken sicher, was ist das schon wieder: Pfade fahren? Immer unmittelbar nach dem Pflügen des Bodens befahren wir die Felder, sodass der Boden etwas fester. Dadurch saugt sich der Boden weniger mit Wasser voll. Warum das wichtig ist? Wenn Sie das nicht tun und es kommt zu Starkregenfällen, dann kann das Wasser kaum bis gar nicht in die tieferen Erdschichten versickern. Das lockere, gepflügte Land verhält sich dann wie ein Schwamm, nimmt das gesamte Wasser auf und wird sehr nass. Durch das Befahren und Andrücken des Bodens wird ein besserer Kontakt zum Untergrund hergestellt und das Wasser kann versickern.
Ein Stück weiter die Straße hinunter, auf den Feldern des Nachbarn Waal, gräbt Renate Onderwater aus Breezand ihre Zantedeschia aus. Noch vor nicht allzu langer Zeit wurde dies alles von Hand gemacht, da die Zantedeschia eine nackte Knolle ohne Haut ist und insbesondere beim Ausgraben sehr empfindlich auf Beschädigungen reagiert. Diese neu entwickelte Maschine, speziell für Zantedeschia, erntet die Knollen so schonend, dass sie ohne Wunden in der Kiste landen.
Renate zeigt stolz, wie schön die Knollen nach der Ernte aussehen. Übrigens ist auf diesem Foto schön zu erkennen, dass die Zantedeschia ihre Wurzeln oben an der Knolle bildet und nicht unten wie die meisten anderen Blumenzwiebeln. Denken Sie beim Pflanzen von Zantedeschias daher daran: Sie braucht viel Erde über der Knolle!
Dies ist dasselbe Feld letzten August: Zantedeschia ‘Strawberry Blush’
Auf dem Feld nebenan, vor dem Hof von Nachbar Koster, wird Kompost ausgebracht. Die sandigen Böden hier an der Küste sind recht karg, weshalb die Landwirte vor dem Pflügen und Pflanzen gerne etwas Kompost ausstreuen, um den Gehalt an organischen Stoffen ein wenig anzuheben. Organisches Material sorgt für ein besseres Bodenleben und hält den Boden feuchter. Außerdem speichert der Kompost Nährstoffe, so dass sie für die Blumenzwiebeln besser verfügbar sind. Auf diesem schönen Feld werden wir nächste Woche unsere Narzissen pflanzen.
Wieder nebenan, ja wir sind immer noch weniger als einen Kilometer von unserem Haus entfernt, pflanzt Rik Pennings aus Voorhout seine Narzissen. Viele Blumenzwiebelzüchter aus Lisse und Umgebung pflanzen häufig einen Teil ihrer Blumenzwiebeln im “Norden” an. Im Vergleich zu ihnen leben wir im Norden, daher nennen sie das Anbaugebiet im Kop van Noord-Holland 'De Noord'. Sie können sich wahrscheinlich denken, wie wir das Zwiebelanbaugebiet um Lisse nennen? Richtig: " Süden".
Und siehe da, da kommt auch Jan Jaap mit der Maschine Kilverbak. Wir glätten damit die Feldenden. Ein gleichmäßiges Ende des Feldes erleichtert die Arbeit der Pflugmaschine, der Pflanzmaschine und der Strohabdeckmaschine.
Als ich mich mit meinem Bruder Arjen unterhielt, der gekommen war, um das Land zu inspizieren, auf dem wir nächste Woche Narzissen pflanzen werden, schnappte sich Jan Jaap meine Kamera aus dem Auto und fotografierte uns. Das war eine schöne Überraschung, als ich die Bilder auf meinem Computer sah. Jan Jaap ist ein guter Freund meines Bruders, und als er mit einem breiten Lächeln auf uns zukam, sagte er: 'Das ist ja ein Ding, Arjen, wir haben vor 40 Jahren angefangen, gemeinsam zu arbeiten, und jetzt sitzen wir immer noch auf dem Traktor'. Ich glaube, sie sind gerne in der Nähe von Traktoren.
Etwas weiter die Straße runter ist es etwas ruhiger. Hier steht ein Stück Land noch unter Wasser. Sie erinnern sich warum? Diese Überflutung sorgt dafür, dass übrigegebliebene Wurzelunkräuter, Restzwiebeln und Nematoden ausgespült werden. Dies geschieht in der Regel in der Zeit zwischen der Ernte der Blumenzwiebeln im Frühsommer und dem Einpflanzen im Herbst. Nicht mehr lange, dann kommen dort Tulpenzwiebeln in den Boden. Aktuell ist aufgrund des anhaltend schönen Wetters die Bodentemperatur aber noch etwas zu hoch, um Tulpen zu pflanzen. Die Tulpe bevorzugt kältere Böden. Denn das Bodenleben ist bei kälteren Temperaturen etwas weniger aktiv, so dass die Wurzeln weniger von Pilzen und Nematoden befallen werden können. Die meisten anderen Zwiebelblumen sind etwas kräftiger. Ihnen macht es nichts aus, wenn die Bodentemperatur höher ist, im Gegenteil, bei etwas höheren Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit wurzeln viele sogar schneller.
Ein Stück weiter befindet sich ein kleines Feld mit Lilien, die auf die Ernte warten.
Und noch ein Stück weiter, um die Ecke, entdeckt man ein weiteres schönes Feld mit Begonien, die bei diesem schönen Wetter immer noch gut wachsen.
Und diese drei Damen haben sich beraten und sind zu dem Schluss gekommen, dass Sie heute bestimmt noch im Garten aktiv werden. Graben Sie mit den Händen im Boden, harken Sie Laub vom Rasen, schaffen Sie schöne Stellen zum Blumenzwiebeln pflanzen – das tut gut! Und im Fluwel Blumenzwiebel-Webshop warten weiterhin wunderschöne Frühlingsblüher, die sich über einen Garten oder Balkon freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Carlos van der Veek