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Darüber werde ich einen Newsletter schreiben

Oh, soll ich probieren? Ja, ich muss erst mal zur Ruhe kommen. Schnell mal in den Süden gefahren, um die letzten Narzissen für unsere England-Bestellungen abzuholen, die am Freitag rausgehen. Mist, es ist schon wieder Mittwoch. Morgen wollen die Übersetzerinnen den Newsblog haben, die eine geht weg, die andere ist nicht zu Hause, ob es vielleicht einen Tag früher geht. Da habe ich keine Wahl oder? Ich kann ihnen doch nicht sagen, sie sollen einfach zu Hause bleiben. Aber dieser Mittwoch kommt ein bißchen zu schnell nach dem letzten Donnerstag. Ich halte bei einem Restaurant an, nehme Stift und Papier mit und setze mich hin, um in Ruhe zu schreiben. Nettes Lokal, mit einem großen, fröhlichen, langen Kerl hinter der Bar mit einem großen, schweren, schwarzen Seemannsbart. Kann ich bei Ihnen etwas essen? Allein oder zusammen? Allein! Setzen Sie sich! Und das alles mit einer großzügigen Armbewegung durch sein leeres Lokal. Möchten Sie etwas trinken? Ein großes Glas Wasser und einen trockenen Weißwein bitte. Oh, soll ich probieren? Ein breites Lächeln aus dem Bart, es wäre das erste Mal, dass Sie Nein sagen. Schluck, wird nicht passieren, schenken Sie ein. Vorspeise, Hauptgericht oder beides? Ja! Was ja? Und so ging es eine Weile weiter, und bevor ich mich versah, saß ich gemütlich beim Essen und hatte einen halben Newsletter zu Papier gebracht.

Nur weiß ich immer noch nicht, worüber ich diese Woche schreiben möchte. „Hey, darüber könnte ich einen Newsletter schreiben“, denke ich mindestens dreimal pro Woche. Sobald ich dann mit dem Stift in der Hand sitze ... blank. Katastrophe. Diese Woche bekam ich einen netten Anruf von Martin Boers, der uns Amaryllis für den Fluwel-Webshop liefert. Ich muss plötzlich an ihn denken, weil ich beschlossen hatte, von nun an immer ein Notizbuch mitzunehmen. Wenn mir dann etwas einfällt, kann ich es sofort aufschreiben, denn ich habe inzwischen festgestellt, dass gute Ideen genauso schnell wieder aus meinem Kopf verschwinden, wie sie gekommen sind. Das geht so nicht, von nun an immer ein Notizbuch dabei und alles sofort aufschreiben. Plötzlich ruft Martin an: „Hey Carlos, du hast dein Gedächtnis verloren.“ Mein Gedächtnis verloren? Ja, klar, dein Notizbuch liegt noch hier. Nun passiert das wieder, alles in einem Notizbuch aufschreiben um es nicht zu vergessen, und dann das Notizbuch vergessen. Ein bisschen dumm, liegt wohl an der Hektik.

Jetzt sitze ich also da und schreibe einen Newsletter, dessen schöne Ideen noch in einem Büchlein bei einem Amaryllis-Züchter im Westland liegen. Die Tour durch das Westland war übrigens sehr schön. Ich konnte ein paar Amaryllis-Züchter besuchen. Und ich habe auch viele Fotos gemacht. Nächste Woche dreht sich der gesamte Newsblog um Amaryllis, denn dann sind sie wieder im Vorverkauf erhältlich.
Zeit, weiterzugehen, noch schnell ein paar Blumenzwiebeln bei Nic van der Zon in Lisse holen. Nic redet einem immer die Ohren voll, also muss es schon seltsam zugehen, wenn ich dort nicht ein bisschen Inspiration für den Newsletter dieser Woche hole. Es gibt nur wenige Blumenzwiebelzüchter, die die gleiche Leidenschaft für Narzissen haben wie ich, aber Nic kommt dem schon sehr nahe.


Kaum ist die Heckklappe meines Lieferwagens geöffnet, fängt Nic schon von seinem Narcis The Foxtrott an. Die kannst du nächstes Jahr auch groß auf der Fluwel-Website verkaufen, Carlos, sagte Nic sofort, als er mit einer Kiste voller Zwiebeln ankam, die dieses Jahr in der Fluwel Special Narcissen-Kollektion verkauft worden waren. Sie wachsen wie Unkraut und wir bekommen jede Menge davon, mach das, sie ist doch schön, versicherte er mir. All diese Begeisterung war gar nicht nötig, denn The Foxtrott steht schon seit Jahren ganz oben auf meiner Wunschliste. Eine gute Stunde später, nachdem wir Dutzende verschiedener Narzissen gesehen hatten, standen wir immer noch begeistert über Narzissen zu reden, als sein Bruder Gerard angelaufen kam. Gerard ist mit einer etwas milderen Form des Blumenzwiebelvirus infiziert, also lenkte er das Gespräch auf die Nachfolge in unseren Unternehmen. Gerard und Nic sind wie ich um die 60 und keines ihrer Kinder will den Betrieb übernehmen. Wie es bei uns weitergeht, wird die Zeit zeigen, aber interessant an dem Gespräch war, dass es uns alle drei überraschte, dass die Jugend den schönsten Wirtschaftszweig der Niederlande en bloc links liegen lässt. Es scheint, als würden die meisten Jugendlichen so hart wie möglich lernen, um dann den Rest ihres Lebens vor dem Computer zu verbringen. Das ist doch unverständlich, denn die gesamte Gartenbau- und Landwirtschaft ist doch die schönste Arbeit, die es gibt. Tja, sagte Gerard, wenn man die gesamte Branche nur lange genug in ein negatives Licht rückt, nimmt das Interesse von selbst ab. Schade, denn es ist und bleibt die schönste Arbeit, die es gibt.

Bevor wir uns versahen, war es schon weit nach neun Uhr und ich musste noch eine Stunde fahren. Auch zu spät, um noch einen Abstecher in die Gärten von Schloss Keukenhof zu machen, um mir die Dahlien anzusehen. Ich habe schon mehrfach gehört, dass die Dahliengärten dort phänomenal schön sind, was nach einem so schönen Sommer auch nicht verwunderlich ist. Ein schöner Ausflug für dieses Wochenende. Jetzt ist es Zeit, meine letzten Bestellungen aus England fertig zu machen.

Bis nächste Woche, dann zeige ich Ihnen, wie es bei den Amarylliszüchtern läuft.
 
Mit freundlichen Grüßen

Carlos van der Veek